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Topinambur

Fotos: Birgit Bartels
Topinambur

Im Herbst leuchten die gelben Blüten dieser Pflanze in so manchem Garten und erfreuen ihren Betrachter. Doch die Topinambur ist nicht nur hübsch anzuschauen, sie ist auch ein echtes Delikatessgemüse. Der Anblick mag es nicht verraten: Mit ihrem Wertvollsten – mit delikaten, äußerst wohlschmeckenden Knollen – wartet die Topinambur auf. Ein guter Grund, das Gemüse mit dem ungewöhnlichen Namen einmal näher zu betrachten.

Topinambur gehört zur Familie der Sonnenblumen und trägt den botanischen Namen Helianthus tuberosus. Damit ist das Sonnengewächs eine kleine Schwester der großen Sonnenblume. Und wirklich: Die gelben Blüten mit den strahlenförmig angeordneten Blütenblättern erinnern tatsächlich an eine kleine Sonne. Ebenso wie ihre große Verwandte, kann der Pflanzenschaft eine stattliche Höhe – nämlich bis zu drei Meter – erreichen. Unter der Erde bildet die Topinambur Knollen aus, die mit ihrem knubbeligen Äußeren an Kartoffeln oder Ingwer erinnern. Geschmacklich kommen sie dem feinen Aroma der Artischocke sehr nahe, weshalb sie auch als Erdartischocken bezeichnet werden.

Ihren Ursprung hat die Pflanze in Nordamerika, von wo aus sie sich auch auf dem südlichen Teil des Kontinentes verbreitete. Seefahrer brachten sie im 17. Jahrhundert nach Frankreich. Dort avancierte sie an den Fürstenhöfen schnell zu einer Delikatesse. Die Franzosen gaben ihr einen exotischen Namen, der auf den Indianerstamm Topinambus verweist. Dieser in Südamerika beheimatete Stamm ernährte sich zu einem großen Teil von den Knollen. Das Wurzelgemüse verbreitete sich schnell im übrigen Europa und war sehr gefragt, bis es schließlich von der Kartoffel verdrängt wurde.

In den letzten Jahren hat die tolle Knolle jedoch ein wahres Comeback erlebt. Und zu Recht, denn Topinambur schmeckt einfach gut: Während sie roh in Salaten ein eher nussiges Aroma entfaltet, entwickelt sie beim Kochen einen etwas süßlichen Geschmack. Dieser kann abgemildert werden, indem man in das Kochwasser etwas Zitronensaft gibt.

Mit ihren vielen Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin B1, Eisen, Kalium, Kupfer sowie Magnesium sorgt die tolle Knolle für mehr Wohlbefinden und stärkt Leber, Nieren, Darm und Herz. Die Wurzel ist auch ideal für alle, die auf eine schlanke Linie achten: 100 Gramm der Wurzel enthalten gerade einmal 20 Kalorien und sie enthält viel Inulin, einem Ballaststoff, der besonders gut sättigt und sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Dennoch sollte man sich langsam an den Genuss der Knolle herantasten, denn wenn die Darmflora noch nicht an die Verdauung des Ballaststoffs gewöhnt ist, kann es zu Blähungen oder auch zu Durchfall führen.

Das Knollengemüse ist winterfest und wird frisch vom Feld zwischen Oktober und April geerntet. Im Kühlschrank oder Keller halten sich die Knollen circa zwei Wochen. Sie können roh oder gegart, mit oder ohne Schale gegessen werden. Topinambur ist ein wahrer Allrounder in der Küche und kann als Hauptspeise, Suppe, Salat oder vieles mehr serviert werden. Vor der Zubereitung sollten die Knollen gründlich gewaschen und abgebürstet werden, damit anhaftende Bodenbakterien entfernt werden. Gekocht wird Topinambur ähnlich wie die Kartoffel: geschält oder ungeschält in Salzwasser.

Wie wäre es mit einem leckeren Hackfleisch-Topinambur-Gratin mit Parmesan?

Zutaten für 4 Portionen
750 g Topinambur
250 g Kartoffeln
1 EL Zitronensaft
Salz
3 EL Butter
50 g Parmesan, frisch gerieben
800 g gemischtes Hackfleisch
4 EL Öl
400 ml Rinderbrühe
5 g getrocknete Steinpilze
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
7 Stiele Thymian
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
4 EL Semmelbrösel

außerdem: 4 ofenfeste Portionsförmchen

Zubereitung
Topinamburknollen und Kartoffeln schälen, in grobe Stücke schneiden und in einem Topf mit Wasser bedecken. Zitronensaft zufügen, leicht salzen. Gemüse ca. 25 Minuten leise köchelnd garen, Flüssigkeit abgießen, dabei etwas Kochfond auffangen. 1 EL Butter zum Gemüse geben, alles mit dem Mixstab fein pürieren, evtl. etwas Kochfond zugeben. 30 g Parmesan unterrühren, Püree abschmecken.

Hack in 3 EL Öl scharf anbraten und aus der Pfanne nehmen. Brühe in einem Topf aufkochen, Pilze zufügen, vom Herd ziehen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Brühe durch ein Sieb geben, Pilze fein hacken und zurück in die Brühe geben. Zwiebel- und Knoblauchwürfel mit 1 EL Öl im Bratsatz des Hackfleischs anbraten, Hack zugeben und Brühe angießen. Brühe vollständig einkochen lassen. Blättchen von 3 Stielen Thymian unter das Hack heben, würzen.

Ofen auf 230 Grad Oberhitze vorheizen. Förmchen fetten, Hackmasse hineingeben. Püree darauf verteilen und glatt streichen. Mit Semmelbröseln und restlichem Parmesan bestreuen. 2 EL Butter in Flöckchen darauf verteilen. Gratin ca. 5 Minuten auf der obersten Schiene goldgelb überbacken. Restliche Thymianblättchen darüberstreuen und weitere 2 Minuten backen. Gratin aus dem Ofen nehmen und servieren.

Rezept von
LIVING AT HOME - livingathome.de

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