Rote Bete
Mal größer, mal kleiner, aber meist ziemlich unauffällig fristeten die unterschätzten Knollen lange Zeit ihr Dasein in bescheidenen Kistchen auf den Ständen der Wochenmärkte oder im Fachgeschäft. Seit wenigen Jahren aber erlebt dieses leckere Wintergemüse eine wahre Renaissance. Wer die rote Bete nicht kennt, denkt bei ihrem Anblick nicht sofort an delikate Gaumenfreuden. Und doch, die Rote Bete, auch rote Rübe oder Rahne genannt, ist ein Hit unter den Gemüsesorten. Auch wenn es Arten gibt, die im Aussehen mehr Chic beweisen – köstlich und gesund ist sie ein wunderbarer Jungmacher unter den Boden- und Baumfrüchten.
Die dunklen, meist etwas bräunlichen Knollen enthalten eine Menge stickstoffhaltiger Biostoffe, die zu den Flavonoiden gehören. Diese sind sehr effiziente Wasserstoffträger und steigern die Sauerstoffaufnahme geschädigter Zellen um rund 350 Prozent. Des Weiteren profitieren das Zellwachstum und die Zellkerne, was zu kräftigen Knochen und starken Gefäßwänden führt.
Wirklich bemerkenswert: Die rote Rübe bietet Nährstoffe, die in dieser Kombination einzigartig sind. So enthält sie Silizium, ein Mineral, das häufig in Nahrungsmitteln vorkommt, von unserem Körper jedoch nur selten aufgenommen wird. Silizium aus Fleisch beispielsweise bringt unserer Gesundheit nichts, in der roten Rübe aber fördert das Mineral den Aufbau von Knochen, Knorpel und Bindegewebe und regt die Bildung von Kollagen an. Kollagen sorgt für glatte und feste Haut. Weiter punktet die gesunde Knolle mit einem extrem hohen Anteil an Folsäure, einem Vitamin der B-Gruppe, welches der Körper nicht selbst herstellen kann. Besonders toll: Diese Säure ist es auch, die während kalter Tage, wenn die Sonne selten bei uns zu Gast ist, positive Gefühle schenken kann.
Auch diejenigen, die öfter zu Medikamenten greifen müssen, sollten die rote Rübe immer wieder auf ihre Speisekarte setzen: Die Flavonoide verringern die Giftwirkung vieler Stoffe, unter anderem auch von Antibiotika. Zudem sind diese Wirkstoffe geschwulsthemmend und antitumorös, eine Beobachtung, die sogar durch Studien belegt ist.
Rote Bete lässt sich vielseitig verwenden. Sie schmeckt sowohl roh im Salat und als Smoothie wie auch gegart als Ofengemüse, in Suppen und Eintöpfen und als Beilage hervorragend. Bei der Zubereitung sollte man Einmalhandschuhe anziehen. Der rote Saft färbt sehr intensiv und lässt sich nur schwer von den Händen, genau wie von Kleidung und Küchenbrettern, entfernen.
Wie wäre es mit einer wärmenden Rote-Bete-Suppe mit Ingwer für die kalte Jahreszeit?
Rezept für 4 Portionen
500 g Rote Bete (frisch)
1 Zitrone
1 Apfel
200 g Karotten
1 Stück Ingwer (nach Geschmack)
1 Zwiebel (mittelgroß)
1 Knoblauchzehe
1 Liter Gemüsebrühe
1 EL Curry (gestrichen)
½ TL Zimt
2 EL Frischkäse
etwas Öl
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Die Rote Bete gründlich unter Wasser reinigen. Die Knollen in eine Topf geben, mit Wasser bedecken, etwas salzen und etwa 30 Minuten kochen. Die Kochzeit variiert je nach Größe der Knollen. Mit einer Gabel kann man testen, ob sie weich genug sind. Nach dem Garen die Rote Bete in einer Schüssel mit kaltem Wasser abschrecken und anschließend schälen. (Das Abschrecken erleichtert das Schälen.)
Die Zitrone auspressen. Den Apfel schälen, würfeln und mit etwas Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden. Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Den Ingwer, die Zwiebel und den Knoblauch schälen und ebenfalls würfeln.
Etwas Öl in einem Topf erhitzen und alles, außer die Rote Bete, darin anrösten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und für ca. 15 – 20 Minuten weich kochen. Nun die Rote Bete grob schneiden und zusammen mit dem Curry, dem Zimt und dem Frischkäse in den Topf geben. Anschließend alles zu einer sämigen Suppe pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipps
Dazu passt Baguette o. ä.
Die Kochzeit der Suppe richtet sich nach der Größe der Karottenscheiben. Man sollte zwischendurch mal eine Scheibe probieren.
Wem die Suppe zu dickflüssig ist, gießt noch etwas Gemüsebrühe dazu.
Schonender als das Kochen der Rote Bete ist das Garen im Backofen: Bei ca. 180 Grad gute 50 Minuten auf Aluminiumfolie legen und danach schälen.
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