mit Karlsson Port
Interview mit Karlsson, der 2022 die Geschäftsführung der Port International Bananas GmbH sowie der Port International Organics GmbH übernommen hat.
Redaktion: Wie lange seid ihr schon am Hamburger Großmarkt ansässig? Gibt es Vorteile, in der Nähe des Großmarktes zu arbeiten? Habt ihr Kunden, die auf dem Großmarkt sitzen?
Wir sind ja ein Hamburger Unternehmen. Der Grundstein für unser Unternehmen wurde vor knapp 150 Jahren in Hamburg gelegt und seitdem sind wir auch hier ansässig. In diesem Haus sind wir seit über 50 Jahren. Die Nähe zum Großmarkt ist für uns natürlich vorteilhaft, ebenso wie die Nähe zum Hafen. Wir importieren viele Produkte aus Übersee, insbesondere aus Südamerika und Südafrika. Die Nähe zum Hafen ermöglicht es uns, die Ware schnell zu begutachten und Qualitätsberichte zu erstellen. Das ist sehr praktisch. Mit dem Hamburger Großmarkt arbeiten wir schon seit über 30 Jahren zusammen, hauptsächlich im Bereich Bananen, insbesondere Bio- und Fairtrade-Bananen. Wir beliefern aber nicht nur den Großmarkt in Hamburg, sondern auch Großmärkte in ganz Deutschland mit frischem Obst.
Red: Habt ihr normale Bürozeiten oder auch Nachtschicht?
Wir haben zum Glück keine Nachtschicht. Wir sind zwar stark abhängig von den Lieferungszeiten zu den Supermärkten, die meistens in der Nacht oder früh morgens sind, fangen aber meistens zwischen 7:00 und 8:00 Uhr an. Die Lieferungen an den Großmarkt erfolgen so, dass unsere Kunden um Mitternacht ihre Paletten erhalten. Wir arbeiten also nicht in der Nacht, bereiten jedoch alles so vor, dass die Ware nachts ankommt.
Red: Welches ist euer meistverkauftes Obst in Deutschland?
Unser meistverkauftes Produkt sind Bananen, hauptsächlich Bio- und Bio-Fairtrade, aber auch konventionelle Bananen. Wir verkaufen auch sehr viele Blaubeeren, die nach den Bananen unser zweitgrößtes Produkt sind. Außerdem vertreiben wir viele Erdbeeren und Zitrusfrüchte wie Mandarinen, Orangen und Zitronen.
Red: Woher stammen eure Bananen?
Unsere Bananen kommen hauptsächlich aus Südamerika. Wir importieren aus Peru um die 25 Container in der Woche, alles Bio- und Bio-Fairtrade. Darüber hinaus arbeiten wir intensiv mit Ecuador zusammen und mittlerweile auch sehr viel mit Kolumbien, sowie ein bisschen mit der Dominikanischen Republik.
Red: Wird bei euch Nachhaltigkeit großgeschrieben?
Nachhaltigkeit ist für uns ein sehr wichtiges Thema. Unser Ziel ist es, bis 2030 unsere Emissionen um 50 % zu reduzieren. Dafür sind wir Mitglied der Science Based Targets Initiative. Wir haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um unsere Lieferkette klimafreundlicher zu gestalten, wie z.B. die Installation von Solarpanelen, den Einsatz von Elektromotoren und die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Unsere Marke BE CLIMATE konzentriert sich ebenfalls auf Klimaschutz, und obwohl es im letzten Jahr aufgrund der Inflation schwieriger war, sehen wir nun wieder steigendes Interesse an nachhaltigen Marken. Auch soziale Nachhaltigkeit spielt für uns eine wichtige Rolle. Wir haben vor über 25 Jahren mit Fairtrade begonnen und gehören damit zu den ersten Unternehmen, die Fairtrade-Produkte angeboten haben. Außerdem sind wir Teil der Living Wage and Living Income-Initiative, bei der wir die Gehälter unserer Produzenten überwachen, um sicherzustellen, dass sie ein existenzsicherndes Einkommen erhalten.
Red: Wie international ist euer Team?
Unser Team ist sehr international. Wir sind etwa 100 Mitarbeiter aus rund 20 verschiedenen Nationen. Viele unserer Kollegen kommen aus Südamerika. Mexiko, Uruguay, Kolumbien, aber auch aus Spanien, Italien, der Ukraine, Russland und Polen. Dadurch wird hier viel Spanisch, Deutsch und auch etwas Englisch gesprochen. Da wir international tätig sind, ist unser Sprachgebrauch entsprechend vielfältig.
Red: Welches ist dein Lieblingsobst?
Mein Lieblingsobst ist Papaya, das ist meine Nummer eins. Danach kommen natürlich Bananen und ich mag auch sehr gerne Mango.
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