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Kartoffeln- Warenkunde

Fotos: Pixabay

Die Kartoffel ist in den Anden beheimatet und hat ihren Ursprung in Peru, Bolivien und Chile. Die ersten Samen kamen bereits im 16. Jahrhundert nach Spanien. Die ersten Setzlinge, die man in Europa zählen kann, wurden allerdings erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts gepflanzt. Die Kartoffel ist über die Jahrzehnte ein so wichtiges Nahrungsmittel geworden, dass sie nach Mais, Reis und Weizen einen der wichtigsten Plätze einnimmt.

Top 20 der Sorten in Deutschland: Belana, Agria, Zorba, Gala, Jelly, Laura, Lilly, Marabel, Corinna, Karlena, Soraya, Amanda, Simonetta, Antonia, Pirol, Queen Anne, Wega, Belmondo, Karelia und Linda.

Weltproduktion
Auf einer Fläche von 18,1 Mio ha werden weltweit 376 Mio t frische Kartoffeln produziert. Auf dem ersten Platz steht Asien mit einer Produktion von 52,5%, gefolgt von Europa mit 27,3%, Amerika mit 12,3% und Afrika mit 7,5%. Mit einem großen Unterschied sind China (94,3 Mio t) und Indien (54,2 Mio t) die größten Erzeuger. An siebter Stelle steht Deutschland mit 11,3 Mio t. Deutschland gehört auch zu den drei größten Exporteuren, nach Frankreich und den Niederlanden (FAO, 2021). Kartoffeln sind in Deutschland dank eigener Produktion das ganze Jahr über erhältlich. Im Wirtschaftsjahr 2021/22 wies Deutschland bei Kartoffeln überhaupt einen Selbstversorgungsgrad von 150% auf.

Geschmack
Raten Sie mal, wie viele flüchtige Aromastoffe bisher identifiziert wurden? Laut Dresow/Böhm von der Thünen-Institut 182 in gekochten und 395 in gebackenen Kartoffeln.

Der Geschmack von Kartoffeln hängt von vielen Faktoren ab: der Kartoffelsorte, dem Boden, in dem sie gepflanzt wurden, wie lange sie gepflanzt wurden, der Düngung, dem Zeitpunkt der Pflanzung, der Lagerung und natürlich der Zubereitung.
Die in den Geschmackstests verwendeten Beschreibungen sind mild, kräftig, intensiv, würzig, süßlich oder mild-nussig.
Die Sorte die normalerweise kräftig in Geschmack ist, ist die mehligkochende Sorte. Die Pellkartoffeln schmecken intensiver als Salzkartoffeln. Manche schmecken sogar besser, wenn sie gelagert wurden oder sie schmecken süß, wenn die Lagertemperatur zu niedrig war. Die Erklärung dafür ist, dass sich die Stärke in Zucker umwandelt.

Tipp
Kartoffeln sollten nie mit der Schale gegessen werden, denn die gesamte Kartoffelpflanze als natürlichen Schutz giftige Glycoalkaloide enthält, die in der Schale 10-mal stärker vorhanden sind als im Fruchtfleisch der Knollen. Glycoalkaloide lassen sich nicht durch Frittieren oder Garen entfernen.

 Quelle: Fruchthandel Magazin 32-33/2023

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